Als der Sinn der Weihnacht verloren ging …

Als der Sinn der Weihnacht verloren ging, beziehungsweise sich veränderte und so diese sichtbare,- und mit Seele und Geist empfundene Sicht- und Erlebensweise der Advent-und Weihnachtszeit mich ständig dazu inspiriert darüber nachzudenken, was es als Kind war, wie es damals war, wie es dann später war und wie es heute ist und: wo könnte es noch hinführen?

Wenn ich so versuche mich zurück zu erinnern an Weihnachten, dann macht sich in erster Linie ein Gefühl des Glücks, Gefühle unvergesslicher Momente und grenzenloser Unbeschwertheit in mir breit. Keine genauen Details, aber ein riesiges Gefühl der Freude, Vorfreude auf das Ereignis. Natürlich auch Freude und Neugier auf Geschenke, aber nicht auf bestimmte Geschenke, deren Wunsch ich damals schon bei den Eltern geäußert hätte, weil ich das aus der Werbung, (ein schwarz- weiß Fernseher, Sendeschluss für uns Kinder nach dem Sandmännchen …), oder weil mir eine oder einer meiner Nachbarskinder erzählt hätte, dass er dies und das bekommen würde- Nein! Es war einfach diese Ruhe, diese Geheimnistuerei der Erwachsenen, der Schnee, die Erinnerung an das Jahr davor, an den wunderschönen glitzernden Christbaum, an die Weihnachtskekse, (unterm Jahr, gab`s schon ab und zu auch Kekse, die vom Geschäft, vom „Hauser“ – dem örtlichen Nahversorger, wie es heute heißt, falls es überhaupt noch einen gibt…, das waren Butterkekse oder „Prinzenrollen“, auch gut, aber nichts gegen die Weihnachtskekse von Mama oder Oma, Vanillekipferl, verschiedenste Formen von verzierten Mürbteig-Keksen oder gar einmal eine Rumkugel…..). Ja, es gab selbstgestrickte Socken, Kleinspielzeug und es gab Orangen, Mandarinen, Nüsse und Schokolade! Herrlich, hab` jetzt Lust darauf welche zu essen. Diese Zeit der Glückseligkeit, wie sie nur Kinder erleben können, wie ich heute mit 55 feststelle – obwohl es gibt auch für mich noch Momente, wo ich mich fast so fühle wie damals…. Die haben aber nichts mit Weihnachten zu tun. Es war einfach die Zeit der Familie, der Wärme, des Spielens, des Wartens und der riesigen Vorfreude auf das Fest.

Gestern las ich im Internet:

Wir schenken uns gegenseitig Wärme! – Ja! Wir shoppen im Internet und bestellen Multifunktions- Unterwäsche … nie mehr kalt …

-was für eine Botschaft an Weihnachten! Aber dennoch, es ist genau das „Weinachten“ von heute allerdings müsste die Bezeichnung wohl in: „Konsum-Rauh(sch)nachten! Umbenannt werden!

Die Geschichte dazu ist in aller Kürze, ist die Geschichte vom totalen Kapitalismus und der scheinbar endgültige Siegeszug der Werbung, – sprich staatlich-wirtschaftliche Gehirnwäsche Vereinigung. Alljährliches Ziel dieser unter dem Decknamen Weihnachten veranstalteten Farce sind neue Rekorde.

Noch mehr Umsatz, als im letzten Jahr und zwar auf allen „Linien“ – im Einzelhandel, im Lebensmittelhandel, in den Internet- Shops in der Bekleidungsindustrie … usw. Unglaublich, wie sehr sich die meisten Menschen „unterordnen“ und Mitmachen.

Ich würde soviel lieber, gerne Wärme in Form von Liebe und Nähe, vor allem Zeit denjenigen schenken, die ich liebe, die ich mag, die ich schätze, den Sinn der eigentlich „einst“, (für mich ca. 50 Jahre früher), diese Zeit erfüllte. Den würde ich gerne wieder erleben, fühlen und spüren, dies ist mein größter Wunsch! Nicht kaufbar, nicht online bestellbar, nicht zu gewinnen, nicht zu erzwingen und leider nicht erfüllbar, solange man selbst, zumindest arbeitsbedingt in diesem großen Konsumwahn miteingebunden ist, denn die Adventszeit ist auch die Zeit von: Ich will alles und das sofort! Und zwar jetzt noch vor Weihnachten! © ewald apperle, Dez. 2017

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